Internet-Marketing und der Grat zwischen Seriosität und Abzocke

Wenn man seinen Mitmenschen gegenüber erwähnt, daß man im Network-oder Internet-Marketing tätig ist, erntet man oft ein mitleidiges Lächeln. Oft hört man auch Bemerkungen wie: „Wieder ein Unverbesserlicher, der sich von Schneeballsystemen reinlegen läßt.“

Es gibt 2 Hauptgründe für diese Reaktionen: Zum einen können viele nicht zwischen Schneeball-und sonstigen Abzockersystemen auf der einen und seriöser Network-Marketing-Tätigkeit auf der anderen Seite unterscheiden. Zum anderen gibt es tatsächlich immer wieder Scharlatane, die durch unseriöse Praktiken die ganze Internet-und Network-Marketing- Branche in Verruf bringen.

Ein wichtiges Merkmal bei seriös betriebenen MLM-oder Network-Marketing-Geschäften ist die Tatsache, daß man für sein Geld eine gleichwertige Gegenleistung erhält.

Demgegenüber leben (illegale) Schneeball-Systeme lediglich von Zahlungen, die zwischen den Mitgliedern ausgetauscht werden, ohne daß hier eine adäquate Gegenleistung zur Verfügung gestellt wird.

In der Regel ist bei diesen Systemen lediglich der Initiator der Gewinner und ein paar Leute, die in einer frühen Lebensphase des Systems eingestiegen sind. Die Teilnehmer, die erst später hinzukommen, sind in der Regel die Dummen, nämlich die, die kein Geld aus dem System erhalten, sondern lediglich gezahlt haben.

Ein klassisches Beispiel eines solchen (zumindest fragwürdigen) Systems ist das aktuell im Internet verbreitete „Everybody-Winner-System“. Dieses „Projekt“ macht für sich geltend, kein illegales Schneeball-System zu sein und auch nichts mit MLM zu tun zu haben.

Dabei verspricht es in seinen Regeln allen aktiven Teilnehmern ein regelmäßiges monatliches Einkommen. Die „Aktivität“ sieht nun so aus: Der Teilnehmer, der sich zunächst kostenlos registriert, kann dann Geld „verdienen“, wenn er mindestens 3 weitere Teilnehmer wirbt, die in der Struktur dann unter ihm stehen. Den Geldfluß kann er allerdings erst dann initiieren, wenn er im 1.Schritt 20 Euro an den Webmaster oder Admin zahlt und im 2.Schritt noch einmal 20 EUR an seinen „Sponsor“, bzw. an seinen „Upliner“. Durch diese Zahlungen wird er nun zum Geldverdienen „freigeschaltet“. Nach dieser Regel erhält er dann monatlich „automatisch“ per Saldo mindestens 20 EUR „Verdienst“ von seiner Downline.

Das System behauptet nun ernsthaft, daß jeder aktive Teilnehmer gewinnt, also jeder Teilnehmer, der 20 EUR an den Initiator und dann 20 EUR an seinen Sponsor zahlt. Dabei ist es offensichtlich, daß eben nicht jeder gewinnt, da dann die Downline logischerweise endlos sein müßte. Da dieses nicht realistisch ist (es gibt immer Leute, die am Ende der Kette stehen), gibt es also immer Leute, die keine weiteren Downliner besitzen, die ihnen Geld zahlen könnten.

Aus allein diesem Grund kann das versprochene „Geldverdien“-System nicht funktionieren. Denn warum sollte jemand, der keine Teilnehmer in der Struktur unter sich hat, etwas zahlen, er würde trotz Zahlung nichts erhalten.

Derjenige, der immer Gewinner ist, ist der Admin oder Initiator, weil dieser von allen Teilnehmern 20 EUR erhält. Die Gegenleistung besteht hier im „Freischalten“ der „aktiven“ Teilnehmer und in der Zurverfügungstellung von Werbemitteln, die eingeschriebene User nutzen können, um weitere Teilnehmer zu werben.

 

Fazit: Wer also 40 EUR übrig hat, sollte diese lieber einem wohltätigen Zweck spenden. Wenn er es in dieses „Everybody-Winner-System“ steckt, ist es definitiv rausgeworfenes Geld.

An dieser Stelle und in diesem Zusammenhang sei auch auf den Beitrag auf der Website „Network-Karriere“ hingewiesen.